Michael Regner über die Entstehung des Soundtracks
Ganz am Anfang stand "Magnet Balls". Benni Kaubisch, ein befreundeter Cutter, mit dem ich zuvor schon gemeinsam an einigen Filmprojekten gearbeitet hatte, war zu der Zeit mit dem Schnitt von "303" beschäftigt. Er fragte mich, ob ich nicht ein paar Songs für ihn hätte, die er in den Schnitt einbauen kann. Von meinen bestehenden Songs passte nichts so richtig perfekt... Also komponierte ich drei neue Songs, die ich mir zu dem Film, den ich bis dahin nur in Bennis Schneideraum gesehen hatte, vorstellen konnte. Einer davon war "Magnet Balls". Bis dahin hatte ich alle meine Songs selbst gesungen. Bei diesem Projekt aber hatte ich das Gefühl, ich bräuchte Unterstützung - am besten von einer Sängerin mit einer außergewöhnlich schönen Stimme. Ich erinnerte mich, dass ich einmal bei einem Konzert einer befreundeten Band gewesen war und dort ein Adele-Cover von Jana gehört hatte. Sie kannte ich bis dahin eher flüchtig, ich war mit ihrem großen Bruder zur Schule gegangen. Aber ihre Stimme hab ich mir gemerkt! Und in diesem Moment fiel sie mir wieder ein. Ich fragte also Jana, ob sie für mich ein paar Songs einsingen würde. Das tat sie. Das Ergebnis schickte ich Benni, der baute "Magnet Balls" und ein paar Filmmusiksequenzen, die ich auf gut Glück komponiert hatte, in den Film ein und zeigte das ganze Hans.
Bei ihm trafen wir offensichtlich einen Nerv, denn es dauerte nicht lange, da hatte er "Magnet Balls" zum Titelsong des Films erhoben und mich mit der Komposition der gesamten Filmmusik und von weiteren Songs beauftragt. So entstanden dann auch die Songs "Colors", "Far from Home" und "Brighter Skies", die zum Teil auf dem neuen Album meiner Band "Augustin" pünktlich zum Kinostart veröffentlicht werden.
Zu "Brighter Skies" steuerte Hans selbst den Text bei und ließ ihn von Tim Bram in Berlin einsingen.
In der Filmmusik versuchte ich, einen Spagat zwischen reduziertem Folksong und sphärischem Filmscore zu schaffen. Es sollte eine emotionale Verbindung zu den Songs des Soundtracks bestehen (Hans hatte außer meinen Songs auch Lieder von Mighty Oaks, Ani DiFranco, Fink, Tim Bram und Anna Friedberg im Film platziert), gleichzeitig hatte der Score aber auch die Aufgabe, das "Drama" in 303 herauszuarbeiten, die Leichtigkeit der Bilder durch dem emotionalen Tiefgang vielleicht unausgesprochener Gedanken und Gefühle der Charaktere auszufüllen. Dazu mischte ich teils pulsierende Synthie-Bässe und wabernde Soundflächen mit akustischen Instrumenten wie Gitarre, Mandoline, Banjo, Kontrabass, Cello und Klavier.
Am Ende steht nun ein Soundtrack, gemischt aus komponierter Filmmusik und unterschiedlichen Songs verschiedenster Künstler von groß und bekannt bis total unbekannt, die euch auf der Reise begleiten werden. (Und hoffentlich auch noch danach! :)